Hunde lehren uns viel. Besonders durch ihr Verhalten, das wir als stöhrend empfinden. Daher ist es so wichtig, das Verhalten nicht einfach wegzuerziehen. Hunde ertragen viel und stecken viel ein. Sie benehmen sich dann gut, aber sind trotzdem unglücklich. Erziehung funktioniert, aber auf welche Kosten? Hunde werden viel zu oft dafür bestraft, daß sie ihren Unmut über eine Situation zeigen, statt die Situation hinzunehmen.
Wir Menschen kennen das nicht, denn wir trauen uns oft nicht, Mißstände anzusprechen und uns und unsere Bedürfnisse bemerkbar zu machen. Wenn Hunde dies nun tun – auch manchmal mit den Zähnen – dann sind wir überfordert, irritiert und oftmals abgestoßen. Dabei würde unser eigenes Leben leichter und besser, wenn wir uns mehr um unsere eigenen Bedürfnisse kümmern und sie auch einfordern würden, so wie die Hunde. In dem Moment indem unsere Grenzen nicht gewahrt werden oder in dem Moment, indem wir uns übergangen oder schlecht behandelt fühlen.
Hunde zeigen uns, unsere eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zwingen uns gewissermaßen, sie dann auch durchzusetzen. Hunde bringen uns an unsere Grenzen, damit wir lernen, wo diese sind. Und wie wir sie verteidigen, wenn es nötig ist.
Wir können von den Hunden lernen, Konflikte direkt anzusprechen, Verantwortung für uns und für unsere Familie zu übernehmen, im Moment zu leben und unmittelbar zu handeln. Hunde sind dort am glücklichsten, wo ihre Menschen genau das tun.
Wir können von ihnen lernen, wo wir uns weiterentwickeln können oder müssen. Wo es Themen in unserem Leben gibt, die (noch) nicht angeschaut oder bearbeitet sind. Alles das zeigt jeder Hund auf seine Art. So lange wie es eben braucht, bis wir die nötigen Schritte tun.
